Das Jahr 1875 gilt als Entstehungsjahr der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Der adventistische Prediger Jakob Erzberger gründete 1876 die beiden ersten Gemeinden im Bergischen Land, in Solingen und in Vohwinkel. Anfang der 1930er Jahre gab es die erste Gemeinde in Bensberg, die sich in privaten Räumen der Familie Appold versammelte.
Von 1940 bis 1945 trafen sich die Gläubigen im Haus der Familie Schlabertz. Nach dem Weltkrieg entstand 1945/46 eine weitere Gemeinde auf dem Betriebsgelände der Firma Zanders in Bergisch Gladbach. Der Adventist David Hiebert predigte als Flüchtling in dem Lager, das auf dem Werksgelände von Zander eingerichtet worden war.
Mit 14 getauften Gemeindegliedern gründete er schließlich die Ortsgemeinde Bergisch Gladbach, die bis Ende 1953 in einem Nebenraum des Gasthauses Deubel in der Hauptstraße ihr erstes Domizil fand. Danach stellte die Unternehmerfamilie Emil Kammerer ihr Wohnzimmer in der Bergstraße für die Gottesdienste zur Verfügung. Als die Firma Kammerer im Jahr 1961 ihren Betrieb verlegte, wurde der Gemeinde der bisherige Werkstattraum mit einem Nebenzimmer in der Bergstraße zum Ausbau und zur Nutzung für Gemeindezwecke überlassen.
Mit viel Fleiß und persönlichem Engagement schufen die Gemeindeglieder einen für damalige Verhältnisse ansehnlichen Kirchensaal, der auch die Betreuung der Kinder in dem Nebenraum ermöglichte. Als die Spendenpakete amerikanischer Adventisten ausblieben, ging das Gemeindewachstum zurück, dennoch war die Gemeinde inzwischen so gefestigt, dass sie existenziell nicht gefährdet war.
Im Jahr 1962, also dreizehn Jahre vor der Vereinigung der Städte Bergisch Gladbach und Bensberg, schlossen sich die beiden Gemeinden zusammen. Die Beziehung zwischen den beiden Gruppen war zu diesem Zeitpunkt ohnehin durch die gemeinsame Jugendarbeit sehr intensiv. Im Jahr 1975 beschloss die Gemeinde ein angemessenes und repräsentatives Gemeindezentrum zu errichten. Von der Familie Doerenkamp erwarb sie 1986 in der Montanusstraße einer ehemaligen Reithalle.
Dem positiven Bauvorbescheid vom 3. Juli 1986 gingen heftige Auseinandersetzungen im Planungsausschuss der Stadt voraus. Auch für diesen Neubau erbrachten die Gemeindeglieder respektable Eigenleistungen, bevor am 27. August 1988 das Zentrum endlich eingeweiht werden konnte. Seit der Zusammenlegung der beiden Gemeinden verzeichnen die Siebenten-Tags-Adventisten ein stetiges Wachstum. Zählte die Gemeinde 1963 knapp 60 Mitglieder, so weist die Statistik bei der Einweihung des neuen Gemeindezentrums 1988 immerhin 75 Gläubige aus, im Sommer 2006 waren es bereits 101 Gemeindeglieder.
Im Jahr 2009 starteten mehrere Gemeindeglieder im Zentrum von Bergisch Gladbach das Projekt Hoffnung, aus dem im November 2010 der ADRAshop hervorging. Seitdem gibt es neben der Adventkirche in Bensberg auch eine Kirche im ADRAshop.